Wolfgang Roloff Fotografie
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BORELLY-GROTTE

 

Erkundigte sich in Mannheim in den letzten 54 Jahren jemand nach der Kaiserring-Passage, blickte er meist in ratlose Gesichter.
So kann es gehen, wenn in einer Stadt die Örtlichkeiten anders benannt werden, als sie heißen.

Aber Borelly-Grotte? Klar, wo die ist, wusste jeder. Zwischen Hauptbahnhof und City. Mit dem Zug in Mannheim ankommend
und zu Fuß in Richtung Innenstadt wollend, musste man sich in die 1962 fertiggestellte *Borelly-Grotte wagen.
Es gab keine andere Möglichkeit, die breite und viel befahrene Bismarckstraße zu queren. In den 60ern schien das eine Superidee,
den im Untergrund angesiedelten Geschäften Zwangs-Laufkundschaft zuzuführen.

Genutzt hat es nichts.
Der Einzelhandel musste nach 20 Jahren im Untergrund aufgeben, woraufhin Bars und Nachtlokale Einzug hielten.
Wer um Leib und Leben fürchtete konnte mittlerweile oberirdisch die Bismarckstraße queren.
Die Tage der Borelly-Grotte sind nun gezählt. Im September 2016 werden die vier Eingänge zugeschüttet.
Die Borelly-Grotte bleibt düstere Erinnerung.

Aber ist es nicht interessant zu wissen, was sich unter unseren Füßen befindet, im Untergrund,
bis künftige Archäologen auf die Errungenschaften des 20sten Jahrhunderts stoßen?

(*Wolfgang Borelly, Dezernent für Tiefbau von 1955 bis 1972)

 

 

Jetzt m Untergrund verschwunden:

© Idee, Text, Bilder und Copyright: Olga van Boekel und Wolfgang Roloff

 

 

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